Informationen für Besucher des Rochusfriedhofs

Öffnungszeiten Friedhof:

April bis September:  7.00 – 19.00 Uhr

Oktober bis März: 8.00 – 17.00 Uhr

6. Dezember bis 6. Januar: 8.00 – 16.00 Uhr

Allgemeines:

Fläche: ca. 1,1 ha

Gräber: ca. 3000

Graberwerb

Die beiden Friedhöfe sind bis heute aktiv und belegbar. Für einen Graberwerb sprechen Sie uns bitte an, es gibt verschiedene Möglichkeiten: Gräber für Erd- und/oder Urnenbestattungen, Urnenpflegegräber oder eine Urnenwand auf dem St. Rochusfriedhof.

500 Jahre Rochusfriedhof

500 Jahre Rochusfriedhof Nürnberg

Der Rochusfriedhof, seit 1525 immer im Besitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche, war durch die Jahrhunderte der Begräbnisplatz für die Lorenzer Seite. Trotz großer gesellschaftlicher und politischer Veränderungen und Kriege prägt den Friedhof noch heute sein fast unverändertes Aussehen. Die typischen Liegesteine und die darauf angebrachten Grabtafeln erzählen die Geschichten von Handwerkern und Stadtbürgern, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.

Epitaphien

Als Epitaphien bezeichnet man auf dem St. Johannis- und St. Rochusfriedhof in Bronze oder Messing gegossene Gedenktafeln für Verstorbene. Sie werden nach einem individuellen Entwurf auf kunsthandwerkliche Weise hergestellt und auf den liegenden Grabsteinen angebracht.

Der Rat der Stadt Nürnberg war der Ansicht, dass alle Menschen im Tod gleich seien und man seinen irdischen Reichtum nicht zur Schau stellen solle. Daher erließ er schon ab 1520 strenge Normen für die Grabsteingröße. So war das Epitaph die einzige Möglichkeit, sich im Tod von den anderen zu unterscheiden. Die bekannten Nürnberger Rotgießer setzten diese Wünsche auf beeindruckende Weise um.

Auf beiden Friedhöfen sind die kunsthistorisch wertvollen Epitaphien aus fünf Jahrhunderten erhalten geblieben. Man kann jede Epoche an seiner Formensprache und Merkmalen erkennen. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert bestanden die Epitaphien aus einer Inschrift mit Lebensdaten, Berufsangabe, eventuell einer Kurzbiographie und einem Wappen bzw. Haus- oder Meisterzeichen. Verzierungen mit Ornamenten, Darstellungen biblischer Themen oder der handwerklichen Arbeitsgeräten und/oder die beliebte bildliche Darstellung des Namens („redendes Wappen“) wurden manchmal ergänzt durch die Darstellung der Stifterfamilie. Im späteren 20. Jahrhundert nahmen die seriell gefertigten Epitaphien in gleichem Maße zu wie die immer stärker zum Ausdruck gebrachte Individualisierung in den Gedenktafeln. Um den Bestand zu schützen und Neues gleichsam zuzulassen, kümmert sich ein Gremium um die Genehmigung der Epitaphien, so wie es schon seit Jahrhunderten üblich war.

Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.epitaphienkultur.de

Gräber auf dem Rochus Friedhof

Grabsteine

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren die Gräber auf den Friedhöfen St. Johannis und St. Rochus mit schlichten, rechteckigen Sandsteinen bedeckt. Der Rat der Stadt Nürnberg legte damals das Steinmaß mit drei auf sechs Werkschuh (84 cm x 167 cm) fest. Die ältesten Steine stammen aus der Zeit um 1520.

Diese schlichte Steinform hielt sich lange, denn erst im 17. Jahrhundert wurde die Oberseite (Decke) der Steine mehr gewölbt, an den Langseiten mehr abgerundet und die Steinflächen erhielten eine eingemeißelte, vertiefte Schrift.

Ab ca. 1650 wurde ein breites Reliefband auf der gewölbten Decke, meistens in Form eines Kreuzes, verwendet. Auch treten ab dieser Zeit die postamentartigen Aufsätze am Kopfende des Steins auf, die aber eher selten waren.

Ab dieser Zeit kam noch ein weiterer Steintyp auf: die vier Seiten erhielten jetzt eine sehr starke Profilierung, der Deckel war durch eine tiefe Kehle abgesetzt, so dass er gleichsam als (Sarg-) Deckel erschien.

Die Steinform entwickelte sich weiter und wandelte sich zur Form eines Sarkophags: die Decke gewölbt, die Langseiten eingeschweift mit reicher Profilierung. Die Schmalseiten waren zu Voluten gerollt, später mit Kartuschen in der Mitte. Dieser Steintyp blieb bis in 18. Jahrhundert vorherrschend.

In der Zeit des Frühklassizismus bleibt die Form des sargartigen Grabsteins erhalten, die vier Seiten werden seit dieser Zeit häufiger mit Girlanden geschmückt. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstehen die flachen Giebeldächer auf dem Steindeckel, auf der Schmalseite gibt es nun ein Kreuz als Relief.

Die Steine tragen seit dem späten 16. Jahrhundert jeder seine eingemeißelte Nummer.

Kammacher Epithaph Rochus Friedhof

Berühmte Verstorbene auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg

Historische Liegesteine und Grabmale aus dem 19. Jahrhundert sowie einzigartige Epitaphien sind das besondere Merkmal der Friedhöfe, die unter Denkmalschutz stehen. Viele Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Sie erzählen durch die Jahrhunderte die Geschichte Nürnbergs und ihrer Zeit.

Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus