Auf beiden Friedhöfen sind die kunsthistorisch wertvollen Epitaphien aus fünf Jahrhunderten erhalten geblieben. Man kann jede Epoche an seiner Formensprache und Merkmalen erkennen. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert bestanden die Epitaphien aus einer Inschrift mit Lebensdaten, Berufsangabe, eventuell einer Kurzbiographie und einem Wappen bzw. Haus- oder Meisterzeichen. Verzierungen mit Ornamenten, Darstellungen biblischer Themen oder der handwerklichen Arbeitsgeräten und/oder die beliebte bildliche Darstellung des Namens („redendes Wappen“) wurden manchmal ergänzt durch die Darstellung der Stifterfamilie. Im späteren 20. Jahrhundert nahmen die seriell gefertigten Epitaphien in gleichem Maße zu wie die immer stärker zum Ausdruck gebrachte Individualisierung in den Gedenktafeln. Um den Bestand zu schützen und Neues gleichsam zuzulassen, kümmert sich ein Gremium um die Genehmigung der Epitaphien, so wie es schon seit Jahrhunderten üblich war.