Im Mittelalter lagen die Friedhöfe Nürnbergs, wie damals üblich, um die großen Kirchen innerhalb der Stadtmauern. Die durch die verschiedenen Pestwellen unzumutbar gewordenen hygienischen Zustände auf den Friedhöfen führten zum Erlass des Kaisers Maximilian I vom 31. Oktober 1518, wonach nur noch außerhalb der Stadtmauern bestattet werden durfte. Konnte die Sebalder Stadtseite damals auf den schon bestehenden Siechenfriedhof im Dorf St. Johannis zurückgreifen, musste für die Lorenzer Stadtseite ein neuer Friedhof angelegt werden. Nicht weit vom Spittler Tor entfernt wurde 1518 ein Grundstück mit einer Sandsteinmauer eingefriedet und ein Jahr später geweiht. Die Familie des Patriziers Konrad Imhoff (1463 – 1519) stiftete den Bau einer Kapelle, den der Baumeister Paul Behaim ausführte. Nach kurzer Bauzeit wurde die Kapelle 1521 dem, nur im Volksmund heiligen, Rochus von Montpellier geweiht. Die Verehrung des Rochus von Montpellier war zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Italien absolut en vogue und wurde durch die Handelsverbindungen der Familie Imhoff über die Alpen nach Deutschland gebracht.
Der Friedhof erfuhr drei Erweiterungen und ist seit 1598/99 in seiner damaligen Form erhalten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Westseite der Kapelle stark beschädigt und das Hofmeisterhaus, Sitz der Friedhofsverwaltung, sowie das Totengräberhaus durch Bombeneinschläge vollständig zerstört. Ebenso fiel die Aussegnungshalle von 1854 den Bomben zum Opfer und konnte erst 1954 wieder aufgebaut werden. Bis heute finden auf dem Friedhof Bestattungen statt.